“Hilfe ich fühle mich so aufgeschwemmt!” Sicherlich kennst du es: Deine Haut ist gespannt, die Füße sind aufgequollen, die Beine haben gefühlt doppelten Umfang und du denkst, du bist 10 Kilo schwerer. Du fragst dich: “Woran das nur liegen kann?”
Ein häufiger Grund: (Hormonelle) Wassereinlagerungen. Was dahinter steckt und was du aktiv dagegen tun kannst, erfährst du jetzt, mit 6 praktischen Tipps. Mach Schluss mit lästigen Wassereinlagerungen!
Wassereinlagerungen – Was ist das?
Wassereinlagerungen werden in der Fachsprache Ödeme genannt. Es handelt sich dabei um eine Schwellung, bedingt durch Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe. Diese Schwellungen können überall am Körper auftreten und sich ganz individuell äußern. Typischerweise erkennt man Ödeme daran, dass die Haut für einige Zeit Dellen hinterlässt, wenn man in geschwollene Hautstelle hineindrückt.
Die Ursachen dafür können vielfältig sein. Daher möchten wir uns in diesem Artikel auf die hormonellen Gründe von Wassereinlagerungen fokussieren. Allerdings können Ödeme ein Symptom von zahlreichen Erkrankungen sein. Solltest du dir daher unsicher sein, dann lass das bitte ärztlich abklären.
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Symptome von hormonellen Wassereinlagerungen
- Hormonell bedingte Ödeme zeigen sich typischerweise an Beinen und Füßen, teilweise auch an den Händen.
- Betroffene empfinden ihren Körper (oder einzelne Körperbereiche) meist als ganz dick und aufgedunsen. Hast du Wassereinlagerungen an den Füßen und Beinen, dann fällt dir eventuell auf, dass die Socken einschneiden.
- Gewichtszunahme: Wassereinlagerungen können dir mehrere Zusatzkilos auf der Waage bescheren.
- Dellen in den betroffenen Hautstellen beim Eindrücken.
- Zusätzliche allgemeine hormonelle Beschwerden (z.B. PMS Symptome, wie ein Blähbauch, Brustspannen oder Stimmungsschwankungen. Lerne hier mehr über PMS).
- Wassereinlagerungen sind i.d.R. schmerzlos. Werden sie aber zu stark, steigt der Druck sehr unangenehm an und kann letztlich doch Schmerzen verursachen.
Wie kommt es zu hormonellen Wassereinlagerungen?
Besonders das Östradiol (unser Hauptöstrogen) hat einen wasserbindenden Effekt. Es ist mitverantwortlich an der Durchlässigkeit der Gefäße für Wasser und Proteine. Sind die Östrogene im Körper zu stark vertreten, spricht man hier von einer Östrogendominanz. Kurz gesagt kommt es zu einem Missverhältnis zwischen den Östrogenen und dem Progesteron, die Gegenspieler sind. Progesteron ist das sogenannte Gelbkörperhormon, das in der zweiten Zyklushälfte vorherrschend ist. Es fördert guten Schlaf, das Wohlbefinden, wirkt entwässernd und ist darüber hinaus als “Schwangerschaftshormon” bekannt. Liegt nun ein Ungleichgewicht vor, kann sich das in hormonellen Beschwerden, wie z.B. Wassereinlagerungen, äußern. Wenn du Genaueres über das Verhältnis der Östrogene und des Progesterons erfahren möchtest, dann lies unseren Blogartikel Östrogendominanz & Progesteronmangel einfach erklärt.
Hinzu kommt das Problem, dass Östrogene, sofern sie im Übermaß vorhanden sind, nicht mehr richtig abgebaut werden können. Ist das der Fall, sammeln sie sich im Fettgewebe an. Dort sind sie allerdings immer noch aktiv und können deinen Hormonhaushalt weiter durcheinander bringen. Das ist übrigens auch das Problem bei einem sogenannten Lipödem.
Hormonelle Wassereinlagerungen in den verschiedenen Lebensphasen
Innerhalb es Zyklus
Gibt man den Begriff “Wassereinlagerungen” in eine Suchmaschine ein, kommen vor allem Erklärungen und Tipps für die Zeit in den Wechseljahren. Dennoch klagen viele Frauen, die noch in ihrer fruchtbaren Phase sind, über Ödeme. Woran liegt das?
Wie wir nun gelernt haben, ist eine Östrogendominanz ursächlich. Hervorgerufen werden kann das durch viele Faktoren, wie z.B. Stress (sowohl physischer, als auch psychischer), Umwelthormone (z.B. in BPA), Umweltgifte, Mikronährstoffmangel oder übermäßiger Sport.
Ein weiterer, häufiger Faktor sind hormonelle Verhütungsmittel, wie z.B. die Pille, Hormonspirale, Nuvaring oder Hormonstäbchen. Je nach Mittel kann dies eine Östrogendominanz hervorrufen, was Wassereinlagerungen begünstigt.
Teilweise zeigen sich Ödeme trotz unauffälligem Hormonspiegel. Eine überschießende Gewebereaktion auf die normalen Hormonschwankungen wird dabei vermutet. Weitere hormonelle Gründe können eine sogenannte “Hyperandrogenämie”, also ein zu viel an männlichen Hormonen, als auch eine Schilddrüsenunterfunktion sein1.
In den Wechseljahren
Die Wechseljahre sind ein ganz neuer, besonderer und herausfordernder Lebensabschnitt der Frau. Geprägt ist diese Zeit von einer kompletten hormonellen Umstrukturierung. In diesem Verlauf stellen die sexualhormonproduzierenden Organe (insb. die Eierstöcke) langsam ihre Produktion ein. Das erste Hormon, was dann abfällt ist das Progesteron. Das kommt durch die immer selteneren Eisprünge. Sinkt nun das Progesteron, dann haben wir auch hier wieder dominante Östrogene.
Ein weiterer Grund kann ein schwaches Bindegewebe sein. Frauen haben im Vergleich zu Männern ein schwächeres Bindegewebe. Bedingt durch den hormonellen Abfall, als auch einfach aufgrund des zunehmenden Alters kann das Bindegewebe noch mehr erschlaffen. Das betrifft auch das Lymphe und Vene. Diese Teile des Gefäßsystems sorgen dafür, dass z.B. Wasser oder Schadstoffe abtransportiert werden. Erschlafft nun das Bindegewebe wird dieser Mechanismus behindert, wodurch sich diese Stoffe im Gewebe ansammeln können.
In der Schwangerschaft
Bestimmt kennst du diesen besonderen “Glow” bei Schwangeren. Sie haben strahlende, glatte Haut – Grund dafür ist die schwangerschaftsbedingte gesteigerte Östrogenbildung. Dieser kleine nette Nebeneffekt kann allerdings wieder die Ödembildung begünstigen.
Je weiter fortgeschritten die Schwangerschaft, desto mehr Druck wird auf die untere Hohlvene ausgeübt. Das erschwert den Rückfluss. Zudem verändert sich im Verlauf einer Schwangerschaft die Gefäßdurchlässigkeit. Diese beiden Faktoren begünstigen ebenfalls Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe. Auch Blutdruckveränderungen oder eine zu geringe Eiweißzufuhr während der Schwangerschaft können ursächlich sein.
Achtung! Solltest du in der Schwangerschaft neben den Ödemen noch einen hohen Blutdruck, erhöhte Eiweiße im Urin, Augenflimmern, Kopfschmerzen und Schmerzen im Oberbauch haben, dann kläre dies auf jeden Fall ärztlich ab!
Schulmedizinische Therapie
Wie Ödeme behandelt werden ist abhängig von der Ursache. Deshalb ist es wichtig herauszufinden, was der Grund der Ödeme ist. Beispielhaft sind hier jedoch einige Möglichkeiten, die die Schulmedizin zur Behandlung hormoneller Wassereinlagerungen bietet:
- Spironolacton
- Diese Medikament leitet sich vom Gelbkörperhormon ab und besitzt damit eine entwässernde Wirkung.
- Drospirenon-haltige Pille
- Drospirenon ist ein Gestagen, was in manchen Pillenpräparaten zur Verhütung genutzt wird. In seiner chemischen Struktur ist Drospirenon ein Abkömmling des Spironolacton. Damit kann eingelagerte Flüssigkeit ausgeschieden werden. Allerdings zeigen diese Pillen ein erhöhtes Thromboserisiko, weshalb Frau sich hier, falls sie zu solch einer Pille greifen möchte, gut beraten lassen sollte.
- Hormonersatztherapie
- Die Schulmedizin bietet zudem Hormonersatztherapien an, welche häufig bei Wechseljahresbeschwerden angewandt werden. Hier gibt es bioidentische und synthetische Therapieformen. Darreichungsformen sind beispielsweise eine Creme (transdermal), Pflaster oder Tabletten. Eine Hormonersatztherapie hat allerdings seine Kontroversen. Daher solltest du dich genau beraten lassen und dich informieren!
- Lymphdrainage
- Dies ist eine spezielle Art der medizinischen Massage, der den Transport der Lymphflüssigkeit anregt.
Wie FEMNA dir helfen kann
Wir von FEMNA unterstützen dich, deine Gesundheit in die eigene Hand zu nehmen. Uns ist es wichtig, dass wir nicht symptomatisch, sondern direkt an der Ursache arbeiten, um somit eine nachhaltige Lösung für dich zu finden. Dafür können wir dir beim Thema Wassereinlagerungen unseren Hormontest Basic empfehlen.
Dieser Test misst deinen Östradiol-Progesteron Quotienten, sprich das Verhältnis zwischen den beiden Hormonen. So lässt sich mittels einer Speichelprobe, die du ganz einfach von Zuhause aus durchführen kannst, feststellen, ob eine Östrogendominanz vorliegt. Im Anschluss kannst du gerne eine Beratung bei eine unseren speziell ausgebildeten Heilpraktikerinnen buchen, um deine Ergebnisse zu besprechen. Dabei nehmen wir uns ganz viel Zeit für deine individuellen Beschwerden. Auf dieser Grundlage erstellen wir mit dir einen ganz persönlichen und ursachenbezogenen Therapieplan. Dieser soll dir dabei helfen, deine Hormone wieder in die Balance zu bringen.
Und solltest du dir unsicher sein, ob dieser Test der Richtige für dich ist, dann kannst du gerne unseren Online-Fragebogen ausfüllen, der dich zu deinem passenden Test führt. Hier geht’s zum Fragebogen.
Wassereinlagerungen sind bei dir nur ein Symptom von Vielen? Du kämpfst schon länger mit chronischen oder wiederkehrenden Beschwerden? Dann könnte unser FEMNA-Care Programm etwas für dich sein! Das ist ein 6 Monats-Programm, in dem du intensiv betreut wirst. 3 Beratungen, ein diagnostischer Test, eine personalisierte Mikronährstoff Kur, sowie durchgehende medizinische Beratung und Einiges mehr erwarten dich hier. Erfahre genaueres über den Ablauf von FEMNA Care.
Tipps & Tricks: Was kann ich gegen Wassereinlagerungen tun?
Bewegung
Bringe deine Gefäße (insbesondere deine Lymphe) in Schwung! Langes Stehen oder Sitzen kann Wassereinlagerungen verstärken. Solltest du beispielsweise im Beruf viel stehen müssen, dann kannst du immer mal wieder auf den Zehenspitzen wippen. Dasselbe funktioniert natürlich auch im Sitzen. Zusatztipp: Wenn du kannst, kombiniere die Bewegung mit Entspannung, um zusätzlich Stress zu reduzieren. Das kannst du mit Yoga, progressiver Muskelentspannung oder einem schönen Spaziergang (am besten in der Natur) machen.
Viel Trinken
Es klingt zwar paradox, aber eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr unterstützt u.a. deine Nierentätigkeit. Das kann wiederum helfen, das überschüssige Wasser loszuwerden. Empfehlenswert ist eine Trinkmenge von 1,5-2 Liter.
Ernährung
Einen weiteren Einfluss kannst du auf deine Wassereinlagerungen mittels der Ernährung nehmen. Setze dafür vor allem auf eine kaliumreiche und salzarme Ernährung. Das unterstützt ebenfalls die Nierenfunktion und sorgt dafür, dass mehr Wasser ausgeschieden wird. Kaliumhaltige, bzw. entwässernde Lebensmittel sind vor allem Gurken, Bananen, Nüsse, Quinoa, weiße Bohnen, Salat, Wassermelonen und Trauben. Generell solltest du möglichst viel Gemüse zu dir führen und eher zu Vollkornprodukten statt zu raffinierten Lebensmitteln greifen. Vermeide zudem salzige Snacks oder Fertiggerichte.
Durchblutung anregen
Hilfreich bei der Behandlung von Wassereinlagerungen sind durchblutungsfördernde Maßnahmen. Dabei können kalte Kneipp-Güsse helfen. Brause dafür nach dem Duschen (am besten am Morgen) deine Beine kalt (ca. 20°) ab. Beginne dazu an der Außenseite deines Fußes, wandere mit dem Schlauch hoch, über die Kniekehle und dann denselben Weg wieder hinunter. Mache das auf beiden Seiten. Wechsel danach erneut die Seite und gehe dann mit dem Wasser von der Fußaußenseite entlang des Schienbeins nach oben bis übers Knie. Verweile dort kurz und gehe senke dann den Schlauch in Richtung Innenseite der Wade nach unten. Zum Schluss kannst du das Wasser noch über deine Fußsohlen laufen lassen. Dieses Vorgehen ist der sogenannte Kneipp-Knieguss. Es gibt allerdings noch viele verschiedene andere Güsse. Alternativ empfehlen sich auch Wechselduschen, Wassertreten oder Trockenbürsten.
Hilfe von den Heilkräutern
Rosskastanie oder Weinlaub enthalten Inhaltsstoffe, welche in der Naturheilkunde für die Stärkung der Venenwände angewandt werden. Damit kannst du Wassereinlagerungen vorbeugen. Zudem kannst du Löwenzahn-, Brennnessel-, Schachtelhalm- oder Birkenblättertee trinken. Diesen Sorten wird eine entwässernde Wirkung zugeschrieben. Zusatztipp: Bevorzuge lieber offene Tees, als Teebeutel! Und wenn du keine Teefreundin bist, kannst du Kräuter wie Löwenzahn oder die Brennnessel in deine Ernährung einbauen. Besonders der Löwenzahn gibt dir zusätzlich wichtige Bitterstoffe! Konsumieren solltest du diese jedoch nicht, wenn du Herz- oder Nierenerkrankungen hast. Im Zweifelsfall kläre das immer ab.
Mikronährstoffe
Auch ein Mikronährstoffmangel kann eine Östrogendominanz bzw. Wassereinlagerungen begünstigen. Positive Effekte wurden bei der Einnahme von Vitamin B-Komplexen beobachtet. Sowohl diese, als auch Vitamin E können eine PMS-Symptomatik verbessern. Ähnliches wurde bei Magnesium beobachtet2. Des Weiteren bedeutet ein Mangel an Vitalstoffe Stress. Dieser kann wiederum deine Hormone ins Ungleichgewicht bringen. Erfahre hier, welche die wichtigsten Mikronährstoffe für Frauen sind!
Ein Wort zum Schluss
Wir haben gesehen, dass die Hauptverantwortlichen für Wassereinlagerungen die Östrogene sind. Das bedeutet allerdings nicht, dass Östrogene per se schlecht sind. Ganz im Gegenteil! Wir brauchen unbedingt diese wichtigen weiblichen Hormone für einen gut funktionierenden Zyklus und allgemeine Gesundheit. Das Zauberwort hier lautet: Balance! Gehe daher auf Ursachenforschung: Sind es die Hormone? Wenn ja, frage dich, was Gründe für ein Ungleichgewicht sein könnten. Als nächsten Schritt beginne, aktiv etwas für dich und dein Wohlbefinden zu tun! Gerne unterstützen wir von FEMNA dich dabei.
Quellen
1: Kleine-Grunke, B. (2013): Das Frauen-Hormone Buch, Stuttgart: TRIAS.
2: Hanjalic-Beck, A. (2016): Hormonbedingte Ödemneigung, online unter: https://www.der-niedergelassene-arzt.de/fileadmin/user_upload/zeitschriften/vasomed/Artikel_PDF/2016/05-2016/Hanjalic-Beck.pdf.
https://www.fernarzt.com/symptome/oedeme-wassereinlagerungen/
https://www.fernarzt.com/symptome/oedeme-wassereinlagerungen/bei-schwangerschaft/
https://www.xbyx.de/magazin/wassereinlagerungen-wechseljahre/