Du hast gerade deine Geschlechtshormone bestimmen lassen und verstehst einfach nicht, was das Ergebnis bedeutet? Du fragst dich, was genau ein sogenannter “Östradiol-Progesteron Quotient” sein soll? Oder du weißt gar nicht, wie man das überhaupt messen kann? Keine Panik. FEMNA erklärt dir kurz und verständlich, was es mit diesem Rätsel auf sich hat!
Schauen wir uns dazu zunächst an, was Östradiol und Progesteron überhaupt sind:
Was ist Östradiol?
Ohne Östrogene keine Weiblichkeit! Bei den Östrogenen handelt es sich um eine Gruppe weiblicher Geschlechtshormone – es gibt also nicht “das” Östrogen. Die wichtigsten Vertreterinnen sind Östradiol, Östron und Östriol. Besonders das Östradiol ist bekannt als das stärkste und wirksamste Östrogen. Gebildet wird Östradiol von speziellen Zellen in den Eierstöcken und zu einem geringen Anteil in den Nebennieren. Im Blut liegt Östradiol zu 99% an Transportproteine (SHBG und Albumin) gebunden vor. Das bedeutet also, dass lediglich 1% (!) frei im Blut zirkuliert.
Falls du schon mal von der Schreibweise mit “E” (z.B. Estradiol) gelesen hast, so ist es dasselbe wie mit der Schreibweise mit “Ö”. Das basiert einfach auf dem Englischen.
Was bewirkt nun Östradiol? In erster Linie sorgt es für die Ausprägung der sogenannten sekundären Geschlechtsmerkmale – also alle typisch “weiblichen” Merkmale, die sich erst im Laufe des Lebens bilden. Zum Beispiel sorgt Östradiol für das Brustwachstum und die Bildung der Schambehaarung. Zudem spielt das Hormon eine regulierende Rolle im weiblichen Zyklus. Daneben regt es die Bildung des Endometriums (Gebärmutterschleimhaut) an und beeinflusst die Qualität des Zervixschleims. Demzufolge hat Östradiol seine “Hauptarbeitszeit” in der ersten Zyklushälfte. Gemeinsam mit FSH, dem Follikelstimulierenden Hormon und dem LH, dem Luteinisierenden Hormon, sorgt es für die Reifung der Eizelle und löst letztendlich den Eisprung aus.
Wusstest du, dass Östradiol bzw. den Östrogenen auch außerhalb des Zyklus eine wichtige Rolle zukommt? Sie schützen sowohl die Blutgefäße sowie Nervenzellen und sind wichtig für unsere Knochen- und Brustgesundheit.
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Die Östrogendominanz
Östrogen sollte unter “Normalbedingungen” in einem bestimmten Verhältnis zum Progesteron stehen. Häufig kommt es jedoch vor, dass dieses gestört ist. Meist fällt das zu Ungunsten des Progesterons aus, sodass das Östradiol dominierend ist. Symptome können zum Beispiel sein:
- Hitzewallungen
- Brustspannen
- Ödeme
- Libidoverlust
- Menstruationsstörungen
- Fetteinlagerungen an Hüften, Gesäß und Bauch
- Myome
- Erschöpfung, Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit
Was ist Progesteron?
Progesteron ist der entspannende Gegenspieler des eher aktiven Östradiols. Es ist sozusagen unser “Wohlfühlhormon” und gehört zur Gruppe der Gestagene. Gebildet wird es vom Gelbkörper, auch “Corpus luteum” genannt. Dieser entsteht aus der Eizellhülle, die nach der Ovulation (Eisprung) in den Eierstöcken zurückbleibt. Demzufolge hat es seinen “großen Auftritt” eher in der zweiten Zyklushälfte. In der Schwangerschaft wird Progesteron von der Plazenta selbst produziert und hält die Schwangerschaft aufrecht. Zudem weiß man heute, dass Progesteron zusätzlich sowohl von den Nebennieren als auch vom Nervensystem selbst gebildet wird.
Die Hauptaufgabe des Progesterons ist in erster Linie die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung vorzubereiten. Allerdings hat es noch zahlreiche andere wichtige Funktionen:
- Es wirkt antidepressiv
- Beeinflusst das Immunsystem
- Regt die Libido an
- Unterstützt die Wirkung von Schilddrüsenhormonen
- Fördert die Wasserausscheidung
- Stärkt Bindegewebe und die Knochen
Progesteronmangel
Wenn du dir die Aufgaben von Progesteron ansiehst, ist es relativ einfach abzuleiten, was passiert, wenn es nicht ausreichend vorhanden ist: PMS, Zyklusunregelmäßigkeiten, unerfüllter Kinderwunsch, Libidoverlust, Wassereinlagerungen, psychische Beschwerden etc. können als Folge im Vordergrund stehen.
Mehr zum Thema Östrogendominanz/Progesteronmangel findest du hier!
Ob ein Progesteronmangel besteht, ist immer in Abhängigkeit zum Östradiol zu betrachten. Und genau dafür ist der Östradiol-Progesteron Quotient maßgebend. Beleuchten wir diesen mal genauer:
Wie wird der Östradiol-Progesteron Quotient getestet?
Zur Bestimmung von Hormonen besteht die Möglichkeit eines Blut- oder Speicheltests. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Grundsätzlich ist jedoch für das Messen der Sexualhormone der Speicheltest die eher geeignetere Variante, denn nur dieser kann die aktiven Hormone nachweisen. Der Bluttest hingegen zeigt auch die gebundenen, also inaktiven Hormone, die zwar im Körper sind, ihm allerdings nicht zur Verfügung stehen.
Was sagt der Östradiol-Progesteron Quotient aus?
Das Verhältnis zwischen Östradiol und Progesteron kann Aufschluss darüber geben, ob eine Östrogendominanz bzw. ein Progesteronmangel vorliegt oder nicht. Um diesen auszurechnen teilst du den Wert des Östradiols durch den des Progesterons.
Der Normbereich in der fruchtbaren Lebensphase entspricht einem Östradiol-Progesteron Verhältnis von mindestens 1:100, denn normalerweise wird in dieser Zeit mehr Progesteron als Östradiol gebildet. Liegt der Quotient unterhalb dieses Werts, weist dies auf eine Östrogendominanz bzw. einen Progesteronmagel hin.
Achtung! Um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten, halte dich stets an die Anleitung zur Durchführung deines Tests. Beispielsweise sollte die Bestimmung deines Östradiol-Progesteron Quotienten am besten zwischen dem 19. und 21. Zyklustag bzw. 6 Tage vor Eintritt der Blutung entnommen werden. Wenn du keinen regelmäßigen Zyklus hast, sollte die Probe – soweit erkennbar – in der 2. Zyklushälfte erfolgen. Hast du keinen Zyklus, dann ist jeder beliebige Tag möglich.
Wichtig zu wissen ist auch, dass man stets die Lebensphase der Frau berücksichtigen muss, in der sie sich gerade befindet. Frauen in der fruchtbaren Phase sollten z.B. physiologisch einen wesentlich höheren Spiegel vorweisen, als in den Wechseljahren. In dieser Zeit stellt sich schließlich die Eierstockfunktion und damit die Hormonproduktion langsam ein. Erfahre hier mehr über die Wechseljahre!
Mögliche Ursachen eines gestörten Verhältnisses
Unser Leben heutzutage ist schnell. Entspannung, Natürlichkeit und unsere Weiblichkeit kommen häufig zu kurz. Das kann die Hormonbalance beeinträchtigen. Dazu kommen Störfaktoren wie:
- Stress
- ungesunde Ernährung
- Genetische Disposition für eine Östrogendominanz
- Umweltgifte / Umwelthormone
- Medikamente
- Hormonelle Verhütungsmethoden
Wie FEMNA dich unterstützen kann
Solltest du noch keinen Test gemacht haben oder eine Folgetestung machen wollen, kannst du diesen selbstverständlich über uns ganz bequem von zuhause aus durchführen. Möchtest du deinen Östradiol-Progesteron Quotienten zum Nachweis einer möglichen Östrogendominanz bestimmen lassen, empfehlen wir dir unseren Hormontest Basic.
Dieser ist besonders geeignet für Frauen mit:
✓ Zyklusstörungen
✓ Kinderwunsch
✓ PMS
✓ Periodenproblemen
✓ Depressive Verstimmungen
Und damit du mit deinem Laborbefund nicht alleine bist, bieten wir dir bei FEMNA eine ganzheitliche und individuelle Beratung mit unseren speziell geschulten Heilpraktikerinnen an. Gemeinsam finden wir ein auf dich zugeschnittenes Therapiekonzept, damit du wieder in einen unbeschwerten und ausbalancierten Zyklus findest.
Quellen
https://www.praxis-breitenberger.de/ratgeber/frauengesundheit/oestrogendominanz-progesteronmangel/